20 Jahre Heimathefte aus dem Orlatal,
     Kleindembach 18.06.2016

 

 

Im Jahre 1996 kamen zwei Einwohner aus Kleindembach im Gespräch auf den Gedanken, man könnte es doch einmal mit der Herausgabe von Heimatheften versuchen, denn in den drei Ortsteilen der Gemeinde und deren Umgebung gibt es doch so viele interessante Dinge, die man für die Nachwelt erhalten sollte. Das war der Anstoß. Herr Förster, ein ehemaliger Geschichtslehrer, scharte einige Gleichgesinnte um sich und stürzte sich in seine Arbeit. In den ersten Überlegungen war von einigen Heften die Rede. Doch es gab mehr als genug Material, das bearbeitet wurde und seinen Platz in den Heften fand. Pro Jahr erschienen mindestens vier Hefte und manchmal sogar Sonderhefte, die immer nur ein Thema zum Inhalt hatten, so dass bald die magische Zahl 100 erreicht sein wird. Das ist Grund genug den 20. Jahrestag gebührend zu feiern. Aus diesem Anlass fand  am 18. Juni 2016 eine Festveranstaltung im Saal der Gemeindeverwaltung statt.

 

Aus der Festansprache von Horst Förster:

Sehr verehrte Damen und Herren,

liebe Freunde der Heimathefte, werte Autoren und Sponsoren und werter Herr Bürgermeister!

Ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserer heutigen kleinen Festveranstaltung. Sie soll ein

Dankeschön an unsere Sponsoren, Autoren sowie an alle sonstigen Helfer der Hefte sein.

Ja, im Mai 1996 sagte ich Herrn Schuhmann zu, 25 Heimathefte zu Geschichte der Gemeinde zu erarbeiten. Zuspruch bekam ich auch von Heimatfreunden aus der Gemeinde, die mir ihre Unterstützung zusagten. Aber keiner von uns war sich darüber im Klaren, auf was wir uns hier einlassen. Die Probleme zeigten sich erst nach und nach, ich möchte Sie mit einigen bekannt machen.

Probleme sah ich von Anfang an in der Materialbeschaffung, aber das ließ sich recht gut an.

Für das Heft 1 bekam ich jeweils 1-5 Seiten Zuarbeiten von Ernst und Arthur Sänger sowie von Manfred Bihn.

Für das Heft 2 von Manfred Bihn, Heinz Preißler, Arthur Sänger und Herbert Thiel.

Für Heft 3 von Manfred Bihn und Margarethe Rücknagel.

Für Heft 4 von Erich Krauße und Heinz Preißler.

Für Heft 5 von Erich Krauße, Manfred Bihn und Ernst Sänger.

Für Heft 6 von Walter Krause, Ernst und Arthur Sänger.

Dann durfte ich mehrere Hefte allein gestalten. Ich hatte Glück, denn dafür fand ich in den wenigen Akten von Gemeinde, Kirche und Zeitungen genügend Material, das aufbereitet werden konnte. So entstanden die Hefte „Großgemeinde Langenorla", „Auszüge aus der 225 jährigen Geschichte der Feuerwehr Langenorla", „Rittergut und Schloss Langenorla", "Zur Geschichte unserer Kirchen" , „Mühlen und andere wassergetriebene Gewerke" und so weiter. Fakt ist, ich war froh, wenn ich jetzt irgend einen Beitrag von 1-2 Seiten bekam, der mir weiter half. Eine große Unterstützung bekam ich von Manfred Bihn, der heute schon ganze Hefte allein gestaltet hat.

Inzwischen war ein weiteres Problem aufgetaucht. Ich schreibe seit eh und je alles mit Füller oder Kugelschreiber auf Papier. So auch die Texte für die Heimathefte. Die Druckvorbereitung verlangt aber die Texte vom Computer auf einen Stick. Was war zu tun? Ich fand in Pößneck ein Schreibbüro, dass diese Arbeit für Geld übernahm! Ab Heft 3 konnten wir uns diese Büro nicht mehr leisten. Frau Zorn war so freundlich, uns ein Heft kostenlos zu schreiben. Dafür nochmals besten Dank!

 

Bürgermeister Christ hatte später eine andere Idee. Da die Gemeinde auch Nutzen von den Heften hat, kann auch die Schreibkraft der Gemeinde, Frau Bermig, in ihrer Arbeitszeit die Hefte schreiben. Das fiel Frau Bermig nicht leicht. Neben ihrer umfangreichen Arbeit sich nun auch noch mit altdeutschen Begriffen auseinander zu setzen. Das kostete Zeit. Nun bin ich auch kein geduldiger Mensch. Also kaufte ich einen Computer mit dem notwendigen Zubehör und begann, die Hefte selbst für die Druckvorbereitung zu schreiben. Das fiel mir nicht leicht. So manches Mal glaubte ich, zu verzweifeln. Da wurden mir Fragen gestellt, die ich nicht verstand. Da verschwanden manchmal einfach fertig geschriebene Seiten. Einmal waren es mehr als 20 Seiten. Herbei gerufene Helfer, wie Herr Dr. Hildebrand und Herr Radicke, konnten mir oftmals helfen. Sie unterstützen mich heute noch, denn so manches an dem Gerät begreife ich heute immer noch nicht. Inzwischen musste ich schon viele Seiten zweimal schreiben und auch heute ist der Befehl, den Zeilenabstand einzustellen für mich nicht auffindbar. Nur regt es mich nicht mehr auf. Ich mache einfach so weiter.

Kopfzerbrechen bereitete uns auch die korrekte Schreibweise. Auch wenn man mich tröstete und mir sagte, dass auch in der Zeitung mehr Fehler" sind, ärgert mich jeder Fehler maßlos. Joachim Büchel kam zu mir und gemeinsam merzten wir die Fehler im Text aus. Es war uns ein Rätsel, wie einige dieser Fehler erneut im Heft auftauchen konnten. Es dauerte, bis klar war, dass ich vergessen hatte, den Text an der richtigen Stelle zu speichern. Inzwischen konnte ich Herrn Büchel überzeugen, dass er mit seinem Schwiegersohn die Korrektur selbst fertig gestellt.

 

Ein weiteres Problem war die Angabe des Herausgebers im Impressum. Die Hefte 1996/97 hatten vorwiegend keinen Herausgeber oder Horst Förster. Im Heft 1/1998 wird erstmals auf Anregung von Bürgermeister Karl Christ die Gemeinde Langenorla als Herausgeber genannt. Es folgen als Herausgeber einige Vereine, ehe sich die Gemeinde als solche durchsetzt, wie es Bürgermeister Christ sich wünschte. Ich muss an dieser Stelle auch betonen, dass ich von Bürgermeister Christ und auch vom dem Nachfolger, Georg Graven, für die Hefte jede gewünschte Unterstützung bekam.

Die heutige kleine Feierstunde ist, wie bereits Anfangs gesagt, dazu gedacht, den Sponsoren und Autoren sowie allen weiteren Helfern zu danken. Sie sind ein wesentlicher Motor bei unseren Bemühungen um die Aufarbeitung der geschichtlichen Ereignisse in der Region. Aber nicht jeder Sponsor wurde bisher in den Heften namentlich benannt. Deshalb möchte ich es heute nachholen.

In der GGP Media in Pößneck arbeitete Frau Adelheid Künzel. Sie machte es möglich, dass für den FSV Orlatal sowie für die Feuerwehr in ihrem Betrieb die Hefte gedruckt wurden. Dadurch konnten sowohl die Vereine unterstützt als auch den Schulen kostenlos Exemplare übergeben werden. Außerdem ermögliche es uns Frau Künzel, über mehrere Jahre im Dezember eine Bücherspende zu bekommen, so dass ich jeweils zum Nikolaustag den Sponsoren, Autoren und besondere Helfer eine Wundertüte mit einem Buch als Dankeschön überreichen konnte. Dafür möchte ich mich bei Frau Künzel nochmals ganz herzlich bedanken!

Danke auch an Herrn Dietrich Böhme, der mich mit Bildern und Hinweisen zu Langenorla unterstützte.

Eine besondere Bedürfnis ist es mir auch, mich bei Herrn Karl Ernst aus Pößneck zu bedanken, der bei seiner Arbeit im Stadtarchiv Pößneck auch auf Ereignisse gestoßen ist, die mit unserer Gemeinde zusammenhängen. Er hat uns diese Dinge für unsere Hefte zur Verfügung stellte. Dies ist war eine wunderbare Bereicherung.

Ein Dankeschön auch an die 96 jährige Frau Liesbeth Lehmann, die mir oftmals bei der Feststellung von Personen auf alten Bildern half.

Dann sind noch drei weitere Personen auf die ich mich immer stützen konnte. Da ist

einmal mein Herr Querengässer, der mir über die 20 Jahre immer und zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite stand und natürlich meine liebe Frau, die mein beste Kritiker ist, die erste Korrektur lies, mich überall hin fährt und auch sonst ein umsichtiger Ratgeber ist.

Aber auch die Hefte müssen verteilt werden. Frau Doris Bermig hat über 80 mal die Heimatschriften ausgetragen. Vielen Dank!

Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, 20 Jahre haben wir und habe ich durchgehalten,.

25 Hefte habe ich versprochen, das 90. Heft liegt seit Anfang Juni 2016

vor. Die Akten der Gemeinde sind schon lange aufgearbeitet und die der Kirchen ebenfalls.

Viele Stunden saß ich im Stadtarchiv Pößneck und studierte mehrere Jahrgänge der verschiedenen Zeitung. Viele Menschen, Museen und Archive wurden angeschrieben, Unmengen von Akten gesichtet.

Ich habe mir fest vorgenommen, wenn es mein Gesundheitszustand zulässt, noch das Heft 100 der „Orlataler Heimathefte" zu schreiben. Ziel möchte ich 2018 erreicht haben!

Leider interessieren sich nur wenige junge Leute für Heimatgeschichte. Das war aber schon immer so. Uns interessierten in der Jugend auch andere Dinge.

Auch gibt es noch diese oder jene alte Heimatgeschichte aufzuarbeiten, wie zum Beispiel „Die Burg".

Suchen wir doch eine Gemeinde von unserer Größe, die eine solche Geschichtsaufarbeitung vorzeigen kann. Ohne die Sponsoren, Autoren und sonstigen vielen Helfern wäre es auch hier nicht geglückt. Dafür nochmals meinen herzlichsten Dank!

Aber die Hefte bleiben nicht nur in der Gemeinde, sie werden auch in umliegenden Gemeinden gelesen, auch in Pößneck, Leipzig, Hamburg und in Berlin einzelne Exemplare wurden nach England, Belgien und nach Amerika verschickt. Mir ist auch bekannt, dass das Heft 2/2003 einem Angehörigen der Bundeswehr ein Stück Heimat 2003 zum Vatertag und zum Pfingstfest in Kabul in Afghanistan nahe brachte.

Damit bin ich am Ende meines Rückblickes. Ich hoffe, Sie nicht zu sehr gelangweilt zu haben und wünsche uns noch einige schöne gemeinsame Stunden.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!


(leicht abgeändert)