Geodaten: 50°43'57.33"N 11°35'37.06"E
Die Kleindembacher Kirche
Das Runddorf Kleindembach, ehemals Wenigendembach, gehört zu den ältesten im Orlatal. Somit ist die Vorgängerkirche des heutigen Gotteshauses wohl im 13. Jahrhundert erbaut worden. Möglicherweise war sie dem Heiligen Christophorus, dem „Christusträger“ geweiht. Urkundlich erwähnt wurde sie das erste Mal 1412. Das Heiligtum hat eine lange, wechselvolle Geschichte. Mehrmals wurde es umgebaut und vergrößert. Ende des 15. Jahrhunderts erfuhr es gotische Veränderungen. Interessanterweise befindet sich das Sakramentshäuschen nicht im Altarraum, sondern auf der Westempore, hinter der Orgel. Warum das so ist, wissen wir nicht. 1527/1528 wurde Kleindembach evangelisch. 1533 wurde die Kirchengemeinde – gemeinsam mit Langendembach – zur selbstständigen Pfarrei gemacht. Die evangelischen Pfarrer hatten ihren Dienstsitz ab jetzt nicht mehr in Kleindembach, sondern in Langendembach. Die Kleindembacher Kirche bildet ein Rechteck von 15 m Länge und 5,7 m Breite. Die an der Südseite angebaute Sakristei, später Leichenhalle und in Richtung Andachtsort geschlossen, ist mit einem Kreuzgewölbe bedeckt. Ab 1725 wurde die Kirche gründlich renoviert und vergrößert. Der Oppurger Graf von Ronow war als Patron am Umbau beteiligt. Der Orgelbauer Adam Heinrich Gruber aus Adorf im Vogtland erbaute die Orgel, die zuletzt 2001 instandgesetzt wurde. 1878 erfolgte eine Erneuerung und Verschönerung des Gotteshauses durch Maurermeister Müller aus Langendembach. 1889 wurde eine neue Altar- und Kanzelbekleidung aufgelegt. 1897 konnte die Kirche mit einer Niederdruckdampfheizung ausgestattet werden, die jahrzehntelang gut funktionierte. Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) mussten die Bronzeglocken von 1701 und 1783 abgeliefert werden. 1919 wurde eine neue Glocke aus Eisenhartguss von der Firma Schilling und Lützemann aus Apolda im Dachreiter installiert. Sie hielt bis 1991. Seither steht sie an der Westseite des Kircheninneren. Das heutige Zweier-Geläut besteht aus neuen Bronzeglocken von 1993, die in Karlsruhe gegossen wurden. 1959 wurde das Altarbild aufgestellt, das die Gründonnerstagsszene, die Einsetzung des Abendmahls durch Jesus, zeigt. Im Zentrum sitzt der Herr, links und rechts von ihm die 12 Jünger, einer davon der Verräter Judas Iskariot. 1992-1993 konnten umfangreiche Sanierungs- und Rekonstruktionsarbeiten am Dachreiter und Dach des Kirchenschiffes durchgeführt werden. Am 17.07.1992 wurde das Knopffest gefeiert. 1998 wurden Dachrinnen angebracht, um das Mauerwerk trocken zu halten. 2005 wurde das Kircheninnere ganz renoviert. Entdeckt wurde an der Südseite eine überlebensgroße Malerei, die Christophorus mit Hut und dem Jesuskind auf der Schulter beim Überqueren eines Flusses zeigt. Die Kosten wurden zu 100% von der Kirchengemeinde Kleindembach getragen. Das Haus ist nun schön und strahlt eine besondere Atmosphäre aus. Es lädt zu Andacht und Gebet, auch zu kulturellen Veranstaltungen ein – ein Heiligtum, das einen unschätzbaren ideellen Wert hat. Eine Außenneuverfugung wäre in den nächsten Jahren wünschenswert! Im Dezember 2014 konnte eine Bankheizung eingebaut werden. Christoph Fuss
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Chor Langenorla, 03.12.2006 |
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an d. Orgel S. Hofmann, 2014 |
Weihnachten 2014, Gottesdienst 22 Uhr |
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